Vom kühlen Norden bis in den sonnigen Süden: Das Rhône-Tal ist die vielfältigste Weinregion Frankreichs.
Die Rhône ist nicht nur ein Fluss, sondern auch der rote Faden, welcher 27 französische Weinappellationen verbindet. Sie alle gruppieren sich unter dem Sammelbegriff Vallée du Rhône. Dabei unterscheidet man zwischen der Nord- und der Südhälfte.
Die nördliche Rhône glänzt mit weltberühmten Tropfen wie den Rotweinen aus St-Joseph oder Hermitage oder den Weißweinen aus Condrieu. Die Reben wachsen in kontinentalem Klima, oft an steilen Hängen entlang des Stroms. Der Rebsortenspiegel ist hier schnell erklärt: Die einzige zugelassene rote Traube ist die Syrah. Die Weissen entstehen entweder aus Viognier oder aus einer Assemblage von Marsanne und Roussane. Die Gewächse aus diesem Abschnitt des mächtigen Stroms sind rar und teuer: Sie stellen gerade einmal fünf Prozent der Gesamtproduktion des Rhône-Tals.
In der südlichen Hälfte des Anbaugebiets herrscht ein fröhlicher Rebsortenmix. Zum Beispiel im weltbekannten Châteauneuf-du-Pape: Eine einzige Flasche kann bis zu 13 verschiedene Traubensorten enthalten. Seinen Namen verdankt das Weinbaugebiet übrigens Papst Johannes XXII., der im nahen Avignon residierte und sich in Châteauneuf eine Sommerresidenz bauen ließ. Der Syrah-Traube ist es nahe dem Mittelmeer zu warm. Stattdessen wachsen hier heißblütige Sorten wie Grenache, Carignan, Cinsault und Mourvèdre. Unter den Weißen findet man beispielsweise Grenache Blanc, Ugni Blanc und Clairette.